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sirene Operntheater 2008: DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK. Oper von Grigori Frid - Nina Maria Edelmann

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sirene operntheater im Jugendstiltheater Wien 2006/2008
https://www.sirene.at/archiv/2006-2009-anne-frank/ | https://www.sirene.at/site/assets/files/1932/das_tagebuch_der_anne_frank_sirene_2008_1_-komprimiert.pdf
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DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK
Mono-Oper von Grigori Frid nach 21 Tagebucheintragungen von Anne Frank

00:00 01. Vorspiel
00:44 02. Geburtstag
02:24 03. Schule
04:14 04. Gespräch mit dem Vater
06:03 05. Vorladung zur Gestapo
07:25 06. Das Versteck (die Westerturmglocke)
11:00 07. Am Fensterchen
14:08 08. Man sagte mir
16:18 09. Verzweiflung
18:18 10. Erinnerung
20:03 11. Traum
23:09 12. Interludium
26:37 13. Duett der Eheleute van Daan
28:42 14. Diebe
29:28 15. Rezitativ
31:17 16. Ich denke an Peter
33:51 17. An der russischen Front
35:58 18. Razzia
38:49 19. Einsamkeit
41:04 20. Passacaglia
45:02 21. Finale
52:44 Applaus

Der 1915 in St.Petersburg geborene Grigori Frid studierte am Moskauer Konservatorium. Das seit 1960 in der UdSSR bekannte Tagebuch der Anne Frank nahm Frid als Vorlage für seine Komposition. Ulrike Patow besorgte die Textauswahl in original deutscher Sprache. Frid begann im Juni 1969 die Arbeit und legte bereits im August 1969 eine „Partitur für Klavier und Gesang“ vor. Das ca. einstündige, durch vier Szenen unterteilte Mono-Drama vollzieht sich in 21 Episoden. 1972 wurde das Werk als Orchesterfassung für 26 Musiker in Moskau uraufgeführt. 1999 bearbeitete Frid die Partitur für neun Soloinstrumente. Es sind Stimmungsbilder des jungen Mädchens, wobei die sich dramatisch zuspitzenden äußeren Geschehnisse fast im Hintergrund bleiben. Der Komponist interessiert sich für die subjektive Wahrnehmung, für das Individuum, weniger für die objektiven Umstände, die zur Katastrophe führen. Durch diese Form des “Mit-Leidens” gewinnt er dem Text eine universelle Botschaft ab, die eine Ausdeutung des Stoffes durch Musik rechtfertigt: Hier soll nicht das Grauenhafte musikalisch unterlegt werden, sondern durch Musik der humanitäre Aspekt in den Vordergrund gestellt werden. Die Oper für eine Sängerin endet mit einer Szene, in der Anne aus dem Licht des Tages Hoffnung für ihr Leben schöpft - eine vergebliche Hoffnung: Anne Frank starb 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Grigori Frid hat Anne Franks Tagebuch als ein philosophisches und zutiefst ethisches Werk charakterisiert. Freiheit und Würde des Menschen, der Vorrang des Geistes vor dem Körper und des Bewusstseins vor der Materie, die Einsamkeit der Jugend, die ihre Positionen verteidigen muss, zu einer Zeit, in der alle Ideale Schiffbruch erleiden, wo die Menschen an der Wahrheit und der Gerechtigkeit zweifeln, und schließlich auch das Wesen des Menschen, dessen eigentliche Natur erst im Verhalten in konkreten Situationen zutage tritt. Das Wichtigste war, kein Wort am Text zu ändern, nichts hinzuzudenken, aber auch die Montage der Episoden die Dramaturgie aufzubauen. So begierig war ich darauf, diese Musik zu machen, dass ich am Abend, an dem ich die erste Libretto-Seite fertig hatte, sofort die Noten dazu geschrieben habe.

Anne Frank. Nina Maria Edelmann (vorm. Plangg)

Das Rote Orchester.
Flöte. Claudia Schiske
Klarinette. Barbara Schuch
Fagott. Angelika Vladar
Violine. Ines Nowak-Dannoritzer
Violoncello. Elisabeth Zeisner
Kontrabass. Rudolf Görnet
Schlagwerk. Stefan Voglsinger
Trompete. Matthias Maderthaner
Klavier/Celesta. Kyoko Yoshizawa
Korrepetition. Benjamin McQuade. Kyoko Yoshizawa

Dirigent. Jury Everhartz
Regie. Kristine Tornquist
Bühne. Jakob Scheid
Kostüm. sirene Operntheater
Technik. Martin Knaupp. Gary Maurer

Nach einer Anregung von Alois Hofinger
https://www.nationalfonds.org/detailansicht/491
https://www.sirene.at/site/assets/files/1932/anne_frank_mappe_1.pdf
https://www.sirene.at/site/assets/files/1932/2008_annefrank_print.pdf

Eine Produktion von Kristine Tornquist & Jury Everhartz
Eine Koproduktion von Jugendstiltheater und sirene Operntheater

Grigori Frid vertonte 1969 20 Tagebucheintragungen von Anne Frank für Klavier und Gesang. 1999 bearbeitete er die Partitur für 9 Soloinstrumente. Das sirene Operntheater führte diese Fassung im Jugendstiltheater in Wien auf. Geleitet wurde der Abend von Jury Everhartz, Regie führte Kristine Tornquist, die Begründer des sirene Operntheaters. Das karge Bühnenbild, das aus einem Kasten bestand, der je nach Tagebucheintrag verschiedene Formen annahm und immer wieder neue Gegenstände zum Vorschein brachte, stammte von Jakob Scheid. Nina Maria Plangg versteht es, das Mädchen darzustellen. authentisch spielt sie den jugendlichen Übermut, quetscht sich in ihrer Angst in den Kasten, wird rastlos in ihrer Langeweile. Ihre ausgezeichnete Stimmbeherrschung erweckt Anne Frank zum Leben. Das Ende des Stücks ist, wie kann es anders sein, bedrückend. Anne geht ab, es ist still, und man kann jeden Atemzug hören. Nach der gelungenen Aufführung wurde zu einem Empfang geladen.
Die Tonkunst, Oktober 2008, Barbara Preis

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sirene Operntheater 2008: DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK. Oper von Grigori Frid - Nina Maria Edelmann

sirene Operntheater 2008 - Das Tagebuch der Anne Frank - Grigori Frid - Ausschnitte

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