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sirene Operntheater 2011: Festival alf laila wa laila 6 - MUADSCHIZAT AL DSCHAMAL / Akos Banlaky

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sirene Operntheater 2011 | alf laila wa laila - Kammeropernfestival - 11+1 aus 1001
https://www.sirene.at/archiv/2011-alf-laila-wa-laila/11-kammeropern/06-burka-baazi-muadschizat-al-dschamal/ | https://issuu.com/sirene47/docs/sirene_operntheater_2011_alf_laila_wa_laila | https://www.youtube.com/playlist?list=PLzlGDighqTZFX8bqWe_a4_-P004HDUpJ7

Uraufführung in der Expedithalle der ehemaligen Ankerbrotfabrik Wien
August 2011

MUADSCHIZAT AL JAMAL (DAS KAMELWUNDER) عجب الجمل
Musik. Akos Banlaky https://www.sirene.at/site/assets/files/2194/muadschizat_al_dschamal.pdf
Szene. Kristine Tornquist

Orient und Ornament sind, so scheint es mir, wesensverwandt. Den statisch-monolitischen Strukturen der Region zwischen Marokko und China, die einer grundlegenden Entwicklung der Gesellschaft wie auch des Einzelnen wenig Raum bieten, entspricht eine Kunst, wo der Mensch kein zweifelnd-suchendes Subjekt, sondern ewiger Archetyp der Fabel ist, Held von Abenteuern, aus denen er unverändert hervorgeht; eine Kunst, die - ob maurische Bauwerke oder chinesische Oper, ägyptisches Maqam oder balinesischer Tanz - uns mit der Dialektik von Sinnlichkeit und Abstraktion, Üppigkeit und Monotonie fasziniert. Was aber, wenn der Mensch, genauer gesagt: die Frau - denn in den patriarchalisch regierten, nach klaren religiösen Regeln geordneten Gesellschaften ist immer die Frau das Problem, die Frage, die Dissionanz, das Moll im harten Dur der Kriegstrompeten - aufbegehrt gegen die ihr zugeordnete Rolle, bloß eine verschleierte Dekoration zu sein, wenn sie aus ihrer Schemen-haftigkeit hervortritt, ihre Menschenglieder zeigt und sich befreit in der Ekstase des Tanzes, der Revolution? Eine Frage, die in einigen Gesellschaften der Region vielleicht in unseren Tagen beantwortet wird. Und was kann da die Musik tun... Sie begleitet diese Selbstentfaltung behutsam und ehrfurchtvoll, mit monotoner, amorpher Polyphonie, pulsierendem Stimmengeflecht, das sich verdichtet und steigert, um dann am hartem Akkord des Gesetzes zu brechen.

Ganz anders ist die 2. Pantomime. Die Hauptfigur ist ein Tier: unschuldig und geheimnislos, mit sich eins - auch, wenn dieses Einssein mitunter schmerzhaft und abenteuerlich geprüft wird - unverschleiert, daher absolut erotiklos, frei vom Subjekt und Geschlecht; naiver Held eines Märchens, dessen Handlung er mit keiner Psychologie kontrapunktiert: eine Antwort dort, wo keine Frage gestellt worden ist: kurz, es ist eine Sonatina in F-dur. AKOS BANLAKY

Stelzengängerinnen. Anna Brodacz. Isabel Blumenschein

Orchester. PHACE / CONTEMPORARY MUSIC
Klarinetten. Thomas Schön
Fagotte. Tamara Joseph
Harfe. Judith Schiller
Violine. Bota Mukasheva
Cello. Michael Moser
Kontrabass. Maximilian Ölz
Trompeten. Peter Travnik. Aneel Soomary. Erik Kern
Schlagwerk. Berndt Thurner
Schlagwerk. Igor Gross

Dirigent. François-Pierre Descamps
Regie. Kristine Tornquist
Bühne. Jakob Scheid
Kostüm. Markus Kuscher
Licht. Edgar Aichinger

Korrepetition. Benjamin McQuade. Petra Giacalone. Tatjana Kandyba
Regieassistenz. Mirjam Erdem. Theresa Busch
Requisite. Benedikt Büllingen. Gaban Büllingen. Vesna Tusek
Kostümassistenz. Marie Back. Lili Mireva. Magdalene Mikes

Video. alphaton - Wolfgang und Elisabeth Reithofer

Produktion. Jury Everhartz. Stephanie Funk
sirene operntheater Wien
https://www.sirene.at/archiv/2011-alf-laila-wa-laila/

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sirene Operntheater 2011: Festival alf laila wa laila 6 - MUADSCHIZAT AL DSCHAMAL / Akos Banlaky

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