Die derzeitige "Solidarisierung mit Palästinensern aus islamischen Ländern", sei im Grunde genommen nur "Fähnchen schwenken", erklärt Politologe Hasnain Kazim bei Markus Lanz. Wenn es aber wirklich um konkrete Hilfe für Palästinenser gehe, käme nicht viel, so der Politologe weiter.

Deutschland mit seiner "Staatsräson" sei da ganz anders aufgestellt, erklärt CDU-Politiker Roderich Kiesewetter. Im ernsten Fall der Fälle würde dies bedeuten, dass deutsche Soldaten in Israel dafür sorgen, dass die israelischen Bürgerinnen und Bürger bei einer Existenzbedrohung von Deutschland gerettet werden müssen. Diesen Fall sieht er eher gering eintreten, da Israel selbst eine starke Armee besitzt und mit den USA einen besonders wichtigen Waffen-Versorger hinter sich hätte.

Die Unterstützung für solche Vorhaben der deutschen Armee könnte aber noch eine andere Dimension im Land einnehmen, wenn es wirklich dazu kommen sollte. Denn aktuell könne man laut Hasnain Kazim einen "muslimischen Antisemitismus" in bestimmten Teilen der Bevölkerung beobachten: "Und das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, dass wir in Berlin, in der deutschen Bundeshauptstadt, eine Situation haben, wo Juden nicht sicher rausgehen können."
Damit bezieht er sich auf die Geschehnisse der vergangenen Wochen. Pro-Palästinensische Demonstrationen, an Haustüren gemalte Judensterne und die Angst davor, dass wenn man eine Kippa trägt, auf der Straße von Menschen diskriminiert wird. Dagegen müsse seinem Empfinden nach unbedingt etwas getan und Antisemitismus hier nicht geduldet werden.

Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/oYD/

Weitere Gäste in der Sendung:

Michael Bewerunge, Journalist
Zugeschaltet aus Tel Aviv informiert der ZDF-Korrespondent über die neuesten Entwicklungen in Israel und über den dortigen Besuch von US-Präsident Joe Biden.

Kristin Helberg, Nahost-Expertin
Sie spricht über Ursachen der fortgeschrittenen Radikalisierung bei der Hamas und in der palästinensischen Bevölkerung innerhalb der letzten Jahre.

Gerhard Conrad, Islamwissenschaftler
Der Ex-Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes wurde als Vermittler in Verhandlungen zur Geiselbefreiung im Nahen Osten bekannt. Er äußert sich zum Erpressungskalkül der Hamas.

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