sirene Operntheater 2004: Das Krokodil - Oper von Jury Everhartz nach Dostojewski - Ausschnitte |
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DAS KROKODIL | Eine Oper mit 12 Klavieren und 1 Krokodil
https://www.sirene.at/archiv/2004-das-krokodil/ | https://youtu.be/mdfAlwNFfEU Musik. Jury Everhartz Libretto. Kristine Tornquist nach der gleichnamigen Erzählung von Fjodor Michailowitsch Dostojewski sirene Operntheater im Jugendstiltheater Wien 2004 Musikalische Leitung. Marino Formenti Regie. Kristine Tornquist Bühne. Jakob Scheid Kostüm. Vesna Tusek Licht. Edgar Aichinger Maske. Manora Auersperg Produktion. Jury Everhartz Jelena. Sopran. Lisa Fornhammar Iwan Matwejewitsch. Tenor. Bernd Fröhlich Semjon Semjonowitsch. Bariton. Marco Di Sapia Timofej Semjonowitsch. Bariton). Alfred Werner Krokodilbesitzer. Bassbariton. Rupert Bergmann 3 Näherinnen. Alt. Barbara Dorfmann. Pia Ernstbrunner. Heidemaria Gruber Klavier. Christine David. Ulrike Fendel. Jeff Greiman. Rossen Gergov. Jan Janicki. Elena Larina. Ariane Matiakh. Benjamin McQuade. Bernhard Ott. Susanna Spaemann. Sigrid Trummer. Kyôko Yoshizawa Das Krokodil verschlingt Iwan Matwejewitsch in der Schaubude, in der es gezeigt wird, mit einem Bissen. Er hatte es mit seinem Spazierstock ein wenig gereizt, um seine Frau Jelena zu beeindrucken. Als die entsetzten Zuschauer des Geschehens die Stimme des unverletzten Iwan aus dem Krokodil heraus vernehmen, legt sich die erste Aufregung. Es beginnt ein absurdes Spiel um vernünftelnde Unvernunft und verschiedene Eigeninteressen, die sich hinter dem sogenannten ökonomischen Prinzip verbergen. Der Krokodilbesitzer, ein radebrechender Deutscher, weigert sich, sein Kapital, das Krokodil, zu opfern. Er freut sich über das heranströmende Publikum, das nun viel mehr zu zahlen bereit ist. Das ökonomische Prinzip ginge über alles, hört man auch Iwan Matwejewitsch aus dem Bauch des Krokodils. Er hofft, aus der warmen Höhle heraus seine kruden Gesellschaftsideen besser vertreiben zu können und berühmt zu werden. Seine Frau Jelena Iwanowna findet nach dem ersten Schreck ihren neuen Status als eine Art Witwe befreiend interessant. Iwan Matwejewitschs Vorgesetzter Timofej Semjonowitsch, der helfen soll, hält Verschlungenwerden für unanständig und rät - aus Gründen des ökonomischen Prinzips - die ganze Sache als Privatangelegenheit zu behandeln und diskret abzuwarten. Nur Semjon Semjonowitsch, der väterliche Freund, kann nicht begreifen, warum sich alle sofort und gerne in das Schicksal fügen, doch alle seine Versuche, den absurden Zustand zu beenden, scheitern an der Gleichgültigkeit und Verblendung der Betroffenen. Als jedoch Semjon Semjonowitsch Iwan Matwejewitsch die ersten Zeitungsberichte vorliest, in denen der seinen aufsteigenden Ruhm erwartet, ist die Enttäuschung groß. Denn die Wahrheit ist darin völlig entstellt. Es heißt darin etwa, ein Betrunkener hätte unzivilisierterweise das europäische Krokodil aufgefressen und die russische Gesellschaft sei der europäischen Zivilisiertheit noch nicht gewachsen. Vor Zorn über das Unverständnis seinen modernistischen Ideen gegenüber tobt Iwan Matwejewitsch so wüst im Bauch des Krokodils herum, daß das gequälte Tier ihn wieder herauswürgt. Er schält sich als Krokodil aus dem Krokodil. Um seine Erkenntnisse an die Welt weiterzugeben, möchte er sie ins Krokodil zerren, im Krokodil verspricht er, liegt die optimale Welt... Vollständiger Mitschnitt unter https://youtu.be/mdfAlwNFfEU #sireneoperntheater |