Kritik an WKStA: Chats im Strache-Urteil „selektiv“ verwendet? | krone.tv NACHGEFRAGT |
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Das Oberlandesgericht (OLG) Wien hat am Dienstag die Freisprüche für den früheren FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache und den mitangeklagten Unternehmer Siegfried Stieglitz in der Causa ASFINAG bestätigt. Der Freispruch enthielt eine überraschende Schelte für die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft. Über die Hintergründe spricht „Krone“-Innenpolitik-Journalistin Petja Mladenova im krone.tv-Talk.
Der Richter hat eine scharfe Kritik an die WKStA gerichtet: Die vorgelegten Chats seien sehr selektiv ausgewählt worden, erklärt Mladenova. „Belastende Chats wurden offenbar reingenommen. Doch es gab auch entlastende Chats zwischen Stieglitz und Strache, die die WKStA nicht vorgebracht hat.“ Es gibt hier Dinge, die man hinterfragen müsse, so die Journalistin. Denn die Sache sei eine heikel: „Es besteht hier einerseits die Gefahr, dass das Vertrauen in die Justiz verloren geht. Andererseits werden damit auch Leben bzw. Existenzen zerstört.“ Durch fortlaufende Prozesse, wie es etwa bei Strache der Fall war, weil die WKStA Berufung eingelegt hatte, summieren sich auch Anwaltskosten. „Die Menschen werden am Ende des Tages zwar freigesprochen, sind aber finanziell und gesellschaftlich ruiniert.“ |