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sirene Operntheater 2013: GÄSTE! - 4 Operellen / 4 short operas

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sirene Operntheater Wien 2013, Palais Kabelwerk
https://www.sirene.at/archiv/2013-gates-gaeste/ | https://www.wienmodern.at/2013-gates-kurzopern-de-997 | Ö1 Zeit-Ton https://youtu.be/aN2zJcPUreQ

Eine Produktion von sirene, Ensemble Platypus und der IGNM für die world music days 2013 der ISCM in Kooperation mit Wien Modern und dem Palais Kabelwerk. 15. November 2013

GÄSTE - 4 Operellen (4 short operas) und Zwischenspiele

0:00:00 A. Theorie und Praxis [Prolog von Kristine Tornquist]
0:01:54 1. Karussell (Text. Radek Knapp / Musik. Mirela Ivicevic)
0:18:31 B. Zu früh! [Intermezzo von Kristine Tornquist]
0:23:27 2. Axi (Text. Antonio Fian / Musik. Jaime Wolfson) (0:37:40 Coda)
0:39:18 C. Idealsymbiose [Intermezzo von Kristine Tornquist]
0:42:24 3. Inventur (Text. Brigitta Falkner / Musik. Fernando Riederer)
0:56:26 D. Culture Clash [Intermezzo von Kristine Tornquist]
1:02:58 4. Monadologie XXIV ....The Stoned Guest (Musik. Bernhard Lang)
1:17:54 E. Bitte laden Sie mich ein! [Epilog von Kristine Tornquist]
1:19:27 Applaus

Die Libretti umkreisen die rätselhafte und vieldeutige Beziehung von Gast und Gastgeber, und die zwischen all den ungeschriebenen Pflichten, den raumgreifenden Rechten und rätselhaften Verboten im lokal differierenden Reglement oft unfreiwillig geleisteter Gastfreundschaft. In der Literatur taucht der unerwartete, unerwünschte oder eskalierende Gast auf, der Gast, der leider nicht kommt, oder der, der leider nicht mehr gehen will, bis hin zum steinernen oder gar dem letzten Gast. Umgekehrt treffen Gäste auf bedrohliche Gastgeber, die ihre Gäste nötigen, auf unhöfliche Gastgeber, die sich gegen den Gast in Stellung bringen, oder einfach den unerträglich langweiligen Gastgeber... Ein Themenfeld weit wie eine breit geöffnete Flügeltür! Diese Traumata der Gastlichkeit im Kleinen spiegeln aber auch symbolisch die Herausforderungen, die es im grösseren politischen Rahmen in einer Zeit offener oder zu öffnender Grenzen zu lösen gilt.

Sopran. Theresa Dlouhy
Sopran. Ingrid Habermann
Tenor. Richard Klein
Bariton. Johann Leutgeb
Bariton. Clemens Kölbl

Ensemble Platypus
Flöte. Doris Nicoletti
Klarinette. Ryuta Iwase
Violoncello. Irene Frank
Akkordeon. Christoph Hofer
Schlagwerk. Igor Gross

Dirigent. François-Pierre Descamps
Regie. Kristine Tornquist
Bühne. Jakob Scheid
Kostüm. Markus Kuscher
Maske. Csilla Domjan
Licht. Svetlana Schwin
Trickfilm. Kristine Tornquist. Julia Libiseller
Konzept und Idee. Bruno Strobl. Šimon Vosecek. Kristine Tornquist. Jury Everhartz
Produktion. Kristine Tornquist & Jury Everhartz

Korrepetition. Benjamin McQuade. Gernot Schedlberger
Weitere Korrepetitoren. Stefania Amisano. György Handl. Tatjana Kandyba
Studienleitung. Jury Everhartz. Johannes Falkenstein. Gernot Schedlberger
Regieassistenz. Barbara Emilia Dauer
Requisite, Sonderanfertigungen. Markus Kuscher. Vesna Tusek. Michael Liszt
Bühnenbauassistenz. Michael Liszt
Kostümwerkstatt. Esther Suranyi, Magdalene Mikes
Hospitanz. Marlene Traun. Marit Nelson
Mitarbeit. Thomas Wittenberg

Kompositionsaufträge der IGNM, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur, der Stadt Wien, der Bezirksvorstehung Meidling und der AKM.

Den Reigen eröffnete „Karussell“ von Radek Knapp und Mirela Ivicevic. Theresa Dlouhy und Richard Klein geben ein stimmiges Paar. Herausragend ist das Bühnenbild von Jakob Scheid. Gemeinsam mit Markus Kuscher, der die Kostüme beisteuerte, gelang es, vier völlig unterschiedliche Musikdramolettchen so zu verpacken, dass sie sich optisch wie aus einem Guss präsentierten. Die Klangumsetzung von Mirela Ivicevic folgte in raschem Tempo. Ein grelles Opernstreiflicht, das kein Wenn und Aber zulässt. Mit Axi schuf Jaime Wolfson eine Komposition zu einem sehr humorigen Libretto von Antonio Fian. Ingrid Habermann brillierte nicht nur stimmlich, sondern auch schauspielerisch. Jaime Wolfsons Musik drängte sich nie in den Vordergrund. Als rundherum gelungen kann diese Kurzoper qualifiziert werden. Mit „Inventur“ führten Theresa Dlouhy und Johann Leutgeb das Leben verschiedener Papierschädlinge drastisch vor Augen. Fernando Riederer schuf dazu die Komposition und Brigitta Falkner das Libretto, in welchem sich das Geschehen der kleinen Insekten zu einem wahren Lebensdrama hochschaukelt. Perfekte Umsetzung einer Opernidee, die schon als wahnwitzig bezeichnet werden darf. „Monadologie XXIV … The Stoned Guest" von Bernhard Lang ist geschrieben auf die Schlussszene von Mozarts Don Giovanni. Vor allem die Idee, Altes durch Neues so zu überschreiben ist wunderbar. Kristine Tornquist steuerte verbindende Intermezzi bei, nicht nur vergnüglich, sondern im Kern tiefschwarz. Ein Abend der Superlative, der am Puls der Zeit das Medium Oper in kürzestmöglichen Varianten sowohl unterhaltsam als auch nachdenkenswert beleuchtete. Gratulation für dieses Wagnis!
European Cultural News, Michaela Preiner

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sirene Operntheater 2013: GÄSTE! - 4 Operellen / 4 short operas

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