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EIN GANZES HALBES JAHR - Kritik & Analyse - ICH KLAGE AN im Vergleich

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Immer wenn Schwerbehinderte im Kino zu sehen sind, werden sie - bis auf wenige komödiantische Ausnahmen - als unglückliche Menschen gezeichnet, die unbedingt sterben wollen. Das Genre Sterbehilfe-Drama hat schon viele Blüten getrieben, doch "Ein ganzes halbes Jahr" von Thea Sharrock, nach dem Roman von Jojo Moyes, reiht sich nicht einfach in das Genre ein, denn der Film hat eine euthanasiefreundliche Tendenz, die strukturell an den Vorbehaltsfilm "Ich klage an" von Wolfgang Liebeneiner aus dem Jahr 1941 erinnert. Es lohnt sich ein Vergleich, der selbstverständlich keine Gleichsetzung ist - das Euthanasie-Programm der Nazis tötete Behinderte und Kranke um die "Reinheit der Rasse" und eine hohe Wirtschaftlichkeit zu garantieren wollen. Liebeneiners "Ich klage an" aber vertritt diese Ideologie nur ganz implizit, in erster Linie scheint das Melodrama um arme Kranke besorgt zu sein. Diese Sentimentalität aber ist problematisch, Gefühle sollen hier vom Denken abhalten, und wir finden diese Strategie in "Ein ganzes halbes Jahr" wieder, wenn bei all dem Kitsch die Sterbehilfe auf Grundlage einer kapitalistischen Logik propagiert wird. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt jun. im Video!

EIN GANZES HALBES JAHR - Kritik & Analyse - ICH KLAGE AN im Vergleich

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